Sonntag, 27. November 2011

Wieder in der Heimat und viel Spaß dabei

Es ging also wieder zurück in die Heimat und mich begrüßte ein wunderschöner Tag in Deutschland, selbst das Wetter war atemberaubend. Doch zunächst ging es mit der Familie nach Hause und ich überlegte mir schon auf der Fahrt, wie ich den Tag verbringen würde. Zur Ankunft bei sonnigen 25 Grad wurde ich mit einer Willkommensparty überrascht. Die Überlegungen vorher waren völlig unnütz. Obwohl ich nun schon 2 Tage auf den Beinen war, war ich zum Glück nicht zu müde dafür. Denn Familie und Freunde waren gekommen, um mit mir nen wunderschönen Tag zu haben. Gelungen.



Rund um die Uhr essen
und frisches Bier trinken

In Deutschland allgemein wurde ich sehr herzlich von vielen begrüßt und aufgenommen. Schön wieder da zu sein, auch wenn ich das ein oder andere Land, viele verschieden Leute und die absolute Reisestimmung vermisse.
Klar wie sollte es auch anders sein, es entstand ein Kulturschock, z.B. ein Schock darüber, wie unzufrieden die Menschen hier leben und wie herrlich sie sich darüber ausgelassen aufregen können, gerade in ner großen Stadt. Oh man.... .


Aber halten wir mal das positive fest. Es war eine super Reise mit sauvielen Erfahrungen. Nette Begleiterscheinung ist nun, was mich riesig erfreut, dass viele Leute, selbst von dennen man es nicht erwartet hätte, sich auf einmal als interessierte Zuhörer und Gesprächspartner entpuppten. Hab ja auch einiges erlebt, kann viele lustige und hübsche Sachen erzählen. Es ist schön wie hier so eine Reise wahrgenommen wird, wie Leute diese Leistung anerkennen, wie sich Leute freuen einen wieder frisch und lebendig in ihren Reihen zu spüren.





Rein physisch wie man auch sieht, bin ich also schon längst wieder in Dland angekommen. Mental sehe ich da noch ein paar Rückschritte und es dauert wohl noch ein bissl Zeit bis dieses komische Gefühl vorbei geht.
Im Moment lauf ich wahrscheinlich wie ein Kleinkind herum und entdecke jeden Tag irgendwelche neuen Sachen, freue mich über die Begebenheiten, die um mich herum passieren - z.B. wie Menschen Hunde klauen, Leute in der Schlange stehen und ungeduldig schimpfen, Arbeiter arbeiten. Selbst in der Uni gehts schon wieder voran, hab ja immerhin nen halbes Jahr Turbo getankt. Nächste Reisepläne sind schon geschmiedet, für die Prüfungen bereite ich mich vor. An Regeln auf der Straße gewöhn ich mich langsam. Essen schmeckte schnell wieder gut. (vor allem das Brot) Trotzem vermisse ich die südamerikanischen Preise für exotische Früchte. Meine Radfahrwadeln kommen wieder und laufen kann ich wie ein junger Gott / manchmal.
Ja mein Kopf ist immernoch auf Reisen gestellt, selbst wenn er die Haare verloren hat und sich nun an den kühleren Tagen erfreut.

Donnerstag, 3. November 2011

Verrückflug

Rückflug bedeutet, dass ich nach über 2 1/2 Monaten Kolumbien und nach ca. einem halben Jahr Südamerika verlasse und ausreisen möchte. Doch zunächst musste ich meine ganzen tollen Sachen also auch mein Fahrrad zum Flughafen bringen. Zum Flughafen mit einem 2x2 m Taxi ging ja noch verhälnissmäßig leicht, aber dann immer wieder das ganze Gepäck hinter mir herschleifen ist gar nicht so einfach gewesen. Mein letzter Tag in Kolumbien began schon gegen 5.30 Uhr in unserem Hostel in Cartagena. Selbst die Nachtwache bewunderte, dass Touristen schon so früh auf den Beinen sein können. Den Tag verbracht ich dann noch ganz relaxt, so wie ich es die letzen Monate gelernt hatte und genoß noch mal sehr tief diese völlige Freiheit. Ich plante ein, die nächste Nacht auf dem Flughafen zu schlafen, da mein Flug schon 6 Uhr früh ging. Wie schon beschrieben, bin ich dann mit dem Taxi zum Flughafen, der Taxifahrer war ganze 3 Stunden zu früh und so fuhr ich mit ihm. :) Das bedeutete, dass ich so also noch 3h länger auf dem Flughafen mit all meinem Gepäck warten musste. Naja nicht schimpfen. War ja auch ganz schön mal über 10 Stunden auf nem Flughafen sein Gepäck zu bewachen. Immerhin wollte ich ein paar Gepäckstücke noch wiegen, notfalls umpacken und mehr eigentlich nicht. Ich hatte auch noch eine ganze Rolle Gafaband, welches ich gekonnt um den letztendlich optimal verpackten Karton wickelte. So ein Spaß :-) Völlige Bewunderung der ganzen Leute. 


Fertig, zwischen Carton und Bank hab ich schön geschlafen



Nachdem sich der Flughafen immer mehr leerte war ich irgendwann ganz allein, zumindest fast - es kam  noch ein Polizist und meinste, dass ich ruhig schlafen kann, er passt über die Kamera auf mich auf. Also legte ich mich schön auf den Boden und schlief bestimmt 2 Stunden mit kurzen Pausen dazwischen, um zu schauen ob ich auch wirklich noch an der gleichen Stelle liege. Dann fing so langsam der Tag auf dem Flughafen wieder an und ich zerte mein sehr handliches Gepäck zur Abgabe. Dabei dachte ich mir so insgesamt, schön früh da sein dann wird alles ganz entspannt. Und so nahm die Spannung fahrt auf .
Zuerst wollte man mein Fahrrad nicht ganz anerkennen, ich sollte also bis Panama noch ordentlich drauf zahlen. Nachdem ich ca. 3 Angestellten erzählt hatte, dass das alles schon bezahlt wurde kam dann endlich jemand und telefonierte mit jemandem, der Ahnung hatte. So war es ca. 4.30 Uhr und ich konnte passieren ohne zu zahlen.
Dann kam die Migration - dort war man zunächst etwas stutzig über den langen verbleib in Kolumbien. Ich musste in einen extra Raum, mir wurden viele Fragen gestellt und ich musste lange warten ehe ich den Ausreisestempel bekam. Da ich noch Geld übrig hatte wollte ich mir noch ein schönes Frühstück auf dem Flughafen gönnen, doch dann musste ich zur Gepäckabfertigung. Irgendwas schien denen an meinem Gepäck nicht zu passen. Es war mein Fahrrad im Fahrradkarton. Sie wollten diesen öffnen, ich gab meine Zustimmung aber gleichfalls verwies ich auch darauf, dass ich diesen Karton ca. ne Stunde zusammengepackt hatte und mein Flug schon in 30 Minuten geht. Er meinte, dass wir das hinbekommen. Also alles wieder auseinander gerupft, herum geschnüffelt vorallem im Rahmen und den Reifen, dann alles wieder zusammengebaut mir noch ein paar Fragen gestellt und fertig war der Lack. Ich sprach ihm meine Bewunderung aus, denn es dauerte gerade mal gute 5 Minuten. 
Ich war etwas erleichtert dass ich nun in den Flieger steigen konnte, doch dann kam ein Mann in Zivil auf mich zu und sagte dass ich mit ihm mitkommen soll. Etwas lächelnd schaute ich ihn an und erkannte, dass er nicht so lustig war wie er aussah. Mist! Pech! Kein lustiger Typ! Ab da sah ich schwarz, dass ich Kolumbien nun wirklich heute noch verlassen darf. Ich folgte ihm und wies ihn darauf hin, das ich meinen Flieger gern noch schaffen wollte. Ich war dann wieder mal in einem Büro, musste einen Zettel ausfüllen, ihm ein paar Fragen beantworten und dann kam ich irgendwann in den Bodyscanner. Sie suchten also verstärkt bei mir nach Drogen, was nicht unbedingt schlecht einzuschätzen ist aber wenn das bis 10 Minuten vor Abflug passiert wird man recht ungeduldig. Ich konnte dann also noch in den Flieger und vorerst bis Panama fliegen.


In Panama ging der Stress weiter, denn ich bekam in Kolumbien nur einen Flugschein bis Panama. Im Klartext heißt das, komplett aus und wieder einchecken. Super. Wäre ja auch langweilig wenn ich nur 2 Stunden dort in ner Halle herumsitze. Das ist wirklich ein schöner Tag. Spannend.
Also schnell raus, irgendwelche blöden Dokumente ausgefüllt, Sachen genommen und draußen war ich. Fast.
Ein Beamter kam in Zivil auf mich zu und wollte das ich meine Tasche öffne, ich fragte ihn warum - will doch nur durchreisen. Trotzdem öffnen und auspacken. Dann fragte er, ob ich Bohnen in der Tasche hätte - Antwort: Ja natürlich, sie sind schlau. Ich will die aber nur mit nach Deutschland nehmen und mein Flieger geht gleich in 70 Minuten. Er: Achso. Na dann pack wieder ein und viel spaß beim kochen. Ich: Danke, ihm und seiner Familie noch ein schönes Leben gewünscht.
Dann nur noch wieder einchecken und dann bin ich wieder drin. Das handliche Gepäck unter die Axeln geklemmt, den Rest am kleinen Finger baumelnd die paar langen Gänge und Rolltreppen hinauf und schon stand ich am Schalter. Einchecken ging dann super schnell und da ich nun einmal in Panama war wollte ich auch diese Land betreten, die Zeit nahm ich mir. Schöne!!!
Dann saß ich endlich in dieser schönen nach Schimmel riechenden Halle und sah erstmals viele Menschen die nach Deutschen aussahen. Ein Schock.
Ich verkroch mich in einer Ecke und stellte mich nicht wie die 200 Leute an, das macht nicht glücklich.
Dann betrat ich den Flieger, den ich bis Deutschland nicht mehr verlassen würde.



Mit meiner Sitznachbarin hatte ich mich schon gut angefreundet und wir redeten ununterbrochen über Bolivien.
Dann kam das Essen - alles mit Fleisch, die Stewardes meinte, dass man das vorbestellen müsse.
Fand ich erst mal schade. 10 Minuten später kam sie und fragte ob ich Florian heiße und sie fügte hinzu dann ist wohl vorbestellt. 10 Minuten später kam sie wieder und bat mich einmal bis ganz vor ins Flugzeug zu laufen - dort teilte mir der nette Stewart mit, dass ich gern ein paar Vorteile genießen kann und ab Santo Domingo dann Sandra dazu steigt, die mich dann weiter versorgt.
Das war ja fast schon der Wahnsinn aber ich wollte das eigentlich alles gar nicht und blieb dort sitzen denn es war ne nette Runde.

Ab Santo Domingo war dann Sandra und ihre Mutter dabei, ab da hieß es nur noch Luxus in der Comfortclass genießen. ich wurde bedient von vielen netten Stewardessen.
Also super Essen, bequemer Stuhl mit interessanter Fernbedienung, etliche Zugaben wie Hausschuhe, lustige Salzstreuer, unzählige Zeitschriften, ein kleines Päckchen von der Familie und und und. 
Das Flugzeug befand sich dann schon auf der Rollbahn und die Chefstewardess meinte zu mir, dass ich jetzt die Chance habe ins Cockpit zu gehen und mir den Start anzuschauen. Da ließ ich mich nicht lange betteln und zog von den teuren Plätzen zu den beiden Collegen nahm zwischen ihnen platz. Leider hatte ich nicht ganz das Verständnis, wie man sich diesen Gurt richtig anlegt und so mussten sie den Start wegen mir um 2 Minuten verlegen. Oh man
Aber wann bekommt man schon mal diese überaus großartige Chance im Cockpit beim Start und später bei der Landung zu sitzen.
Das ist wohl einmalig. Danke.

Mein Essen und man konnte so viel nehmen wie man wollte, ständig kam jemand und hat was neues hingestellt. Das war so lecker, dass ich nicht ein Auge zugedrückt habe sondern immer nur gegessen hab.

Ich war also so voll mit diesen Eindrücken, dass ich nicht ein Auge zumachen konnte. Ich schaute mir alle Filme an und aß. Letztendlich bin ich wohl doch mal für ein halbes Stündchen weggenickt.
Die Landung war dann noch etwas spektakulärer, ich saß wieder vorn im Cockpit, mit Micro und Kophörern, stellten den Piloten ein paar Fragen und wir landeten. Grandios wie das alles funzt. Man war das ....
Am Flughafen wurde ich dann abgeholt von meiner Familie. Im Gepäck Brot, Käse, Vitacola. Yeah.
Mensch war das schön wieder die Familie zu sehen.