Dienstag, 27. November 2012

Auf der Careterra Austral nach Süden

Nach dem ich nun laengere Zeit im Sueden von Patagonien unterwegs war und mir keine Moeglichkeit geboten war auf der Careterra nach Norden durch Chile zu fahren, musste ich wieder mal unliebsamerweise in den Bus steigen und nach Norden fahren. So fuhr ich 24h Bus durch halb Argentinien, um dann mit dem Fahrrad nach Sueden durch Chile auf der Careterra zu fahren. (der ein oder andere kann sich vielleicht denken, dass wenn ich dann im Sueden bin muss ich auch wieder nach Norden, den gleichen Weg fahr ich nicht - weder mit dem Bus noch mit dem Fahrrad) Das Problem war, dass ich mich auf die Informationen nicht verlassen konnte. Erst an Ort und Stelle erhielt ich nicht schoene aber sichere Informationen. Das Boot fuhr also nicht und so plante ich kurzer Hand um, um dann in spaetesten 2 1/2 Wochen andersherum mit dem Boot zu fahren. 
Zurueck zur Careterra Austral: Diese Strasse sollte von allem was ich bisher gehoert habe ein einziges Paradies sein. Das war es auch, schon mal vornweg.
Diese Strasse schlaengelt sich durch ehemals unwegbare Urwaldgebiete und man kann sich sehr gut vorstellen, unter welchen Bedingungen hier alles platt gemacht wurde. 
Das besondere an dieser Strasse ist, dass man sich komplett von jeglicher Zivilisation fuer mehrere Tage verabschiedet und die Leute, die hier leben, sich voellig daran gewoehnt haben. Mein Vorteil nun ist, wenn man von Norden her kommt, dass man wirklich der Zivilisation immer mehr auf wiedersehn sagt, andersrum waere es umgekehrt :)
Naja wie denn auch sei, die Strasse wurde erst unter Pinochet gebaut, davor gab es teils weder Orte dort oder wenn es was wichtiges zu erreichen gab blieben nur Schiff und Boot. So hiess die Strasse ebenso Careterra del Genaeral Pinochet, doch dieser hat zum glueck die segel gestrichen und so konnte diese strasse auch einen besseren namen bekommen.


                      Etwa so sah es bei 90% der 24 Stunden Busfahrt aus (nur nicht so schoen)

                                                              noch sind die Kirschen gruen















Ginster, ueberall


                                                                      Wildschwein
                                                                              Futalafu





                                                       Ueberall heftige Wasserfaelle
                                   Nalca, so aehnlich wie Rabarber und waechst hier ueberall





                                                                           Bruchpilot
















                          Mein erster wirklicher Ort an der Careterra Austral - Villa St. Lucia
Nicht oft gibt es einen Ort und nicht oft gibt es in diesem alles moegliche zu kaufen, man muss sich eher mit wenig begnuegen.


                                                            Dieser Kiosk hatte nicht geoeffnet





Mit diesen beiden Radlern aus der Schweiz bin ich bestimmt 2 Tage gefahren, es war schoen mal ein paar andere Radler zu treffen und noch dazu auf deutsch miteinander zu reden. Vor ihrem Gepaeck habe ich riesigen Respekt.


                                      Ganz typische Haeuser hier - meist ne Holz-Blech-Kombi



                    Ab diesem Punkt folgten ungefaehr 3 Tage Regen, mit ganz kleinen Pausen
                       So hab ich mit den Schweizern gewartet, dass das Wetter besser wird




Als ich losfuhr hatte ich zumindest die ersten 2 km keine Regen, dann die naechsten 58km wieder nur Regen und mit einmal stoppte dieser bis zum Abend. Von dort aus hatte ich wieder bis Coyaique nur Regen und mit dem Erreichen dieser zivilisierten Stadt war es trocken. Coyaique mittendrin in der Careterra ist ein absolut komisches Bild, weil kurz vor dieser Stadt und auch nach dieser Stadt nicht viel auf irgendeine groessere Stadt hindeutet, alles ist schoen verschlafen, sehr laendlich. Doch dann auf einmal hoert der Schotter auf und wird zu schoenem Aspahlt und in der Stadt selbst gibt es alles moegliche was man so braucht. Das habe ich dann in einem Supermarkt nicht nur gesehen sondern auch gespuehrt, denn die ganze Landbevoelkerung war zum Einkauf angerueckt und ich stand bestimmt ne Stunde an der Kasse.









                                                                          Alpenidylle?








                                                         Eine franzoesische Crepesbude



                                                                             Coyaique


                                                                 Pfingstrosen im November