Dienstag, 6. November 2012

Suedliches Patagonien Teil II "Farben der Unwirklichkeit"

Seht einfach nur, ich hoffe es kommt annaehrend das rueber was ich wahrhaftig gesehen habe. Mich hat jedenfalls hier im suedlichen Patagonien die volle Farbenpracht ueberrannt, oft hab ich wegen zu starkem Gegenwind /Seitenwind anhalten muessen und einfach nur den Blick schweifen lassen und hin und wieder, wenn der Mund zu weit offen stand, die Augen immer groesser wurden und die Nase lief, die Kamera rausgeholt und drauf gehalten.
Es waren zweifels ohne die schoensten und auch haertesten Wege, aber bei der Umgebung gibt man sich dann auch schnell mit 10km/h und weniger zufrieden. Waeren manche noch schwerere Wege vorher nur annaehrend so schoen gewesen, haette mir das Radfahren dort mehr Spass gemacht, ganz klar. Aber sowas von

Etwa alle 15 Minuten aenderte sich das Wetter von voller Wolkenpracht in Regen, bei hoeheren Lagen in Schnee, dann (15min spaeter) wieder einfach nur Wind viele Wolken, dann (weitere 15min spaeter) Sonne weniger Wind - auf Grund der duennen Ozonschicht das Zeichen fuer Sonnencreme LSF 50 und 15 Minuten spaeter ging es wieder ueber in Wolken mit auffrischendem Wind, woran sich wieder Regen/Schnee anschloss.
Puerto Natales: 9.00 Uhr , den Regen/Schnee hatte ich noch im trockenen abgewartet
9.05 Uhr: leichter Sonnenschein
9.10 Uhr: Wolken ruecken an, aber verziehen sich wieder

9.15 Uhr: die Sonne hat sich vorerst durchgerungen (uebrigens eine Nachbildung eines Milodons was recht unweit in einer Hoehle von hier gefunden wurde)
9.25 Uhr: die Wolken und der Wind sind da
9.30 Uhr: Schneefall

9.45 Uhr: Sonnenschein
10.00 Uhr: wieder dichte Wolken
10.15 Uhr: scheint gleich wieder zu schneien... und so ging das den ganzen Tag bzw. Tage...
10.30 Uhr: Da ist er, der Schnee, Schnee Schnee.....!
......
Kurzcharakteristik Patagonien:
Wie schon berichtet, hier wehen absolut heftige Winde, es gibt verlassene Landschaften also sehr rauhe Provinzen mit sehr naturbelasenen Gebieten, frostige Gletscherpanoramen, dazu ein hartes Leben der Gauchos auf entlegensten Farmen (die ich bei diesem Wetter nicht zu Gesicht bekommen hab, ausser in ihren Autos) Aber es ist sehr schoen hier, um mal durch zu fahren. Leben will ich hier nicht unbedingt.












Riesenrind!?







Ganz ehrlich: An diesem Punkt (nach langer Steigung bei Schneefall)hatte ich es etwas satt. Ich munterte mich mit ein paar Fotos auf.






Parque Torres del Paine ist erreicht, dann nur noch schnell 30 Euro Eintritt zahlen und weiter geht die Fahrt. (Den Preis zahlt man hier fuer jeden Park, aber wenn man schon mal hier ist)
Boeser Schotter






Wohl meine beste Sicht im Park auf die Torres. Muss schon imposant sein, diese riesigen Granitfelsen.



Schoene blaue Seen soweit das Auge reicht.

Leider ist mir beim fotografieren die Kamera und auch Objektivschutzkappe weggeflogen - da schwimmt sie nun (die Objektivschutzkappe) Die Kamera hatte ich gluecklicherweise angebunden und lag daher nicht im Wasser.

Irgend so ein Doedel hatte mal die Kontrolle ueber seinen Gaskocher im Park verloren, so verbrannten 2005 ca 20% der gesamten Parkflaeche




Guanacos





Nach nur 2 Tagen habe ich den Park wieder verlassen, der Wind hat mich einfach zu oft zu Boden geworfen.



Nach nun mehr als 200km Schotter endlich wieder Asphalt






Eigentlich sollte es in dem Dorf Uebernachtungsmoeglichkeiten geben, Fehlanzeige. Ich fand neben den ganzen eingezaeunten Gebieten bei nem Bauer an der Feuerstelle unterschlupf.
Tankstelle




Gern haette ich in der Grenzstation Fotos gemacht, denn das besondere Highlight war, dass dort 2 der 3 Grenzbeamten Tischtennis spielten. Das machte ordentlich krach und war ein absolutes Erlebnis mit im Nirgendwo.

Doch noch ein Blick auf die Torres del Paine



Naechstes Naturschauspiel auf der Strecke war der Park Los Glaciares, in dem es die groesste zusammenhaengende Eisflaeche der Welt bzw. den groessten bestehenden Gletscher gibt. Ich besuchte wiedermal mit dem Bus :( den Perito Moreno, welcher einer der noch wachsenden Gletscher ist. Davon gibt es weltweit nicht sehr viele. Man denkt, dass es 2 Stueck dieser Art gibt. Er waechst pro Tag ca. 2m.


Perito Moreno
(5km breit, 30km lang und 60m hoch) einfach riesig dieser Gletscher wenn man vor ihm steht









Immer wieder brechen unter lauten Geraeuschen riesige Stuecke aus dem Eis heraus. Die Stuecke sind von unschaetzbarer Groesse und ebenso wahnsinnig alt.
Nur dabei, zum Glueck nicht mittendrinn





Moderner Aufzug