Sonntag, 22. Mai 2011

Salta bis Bolivien

Von Salta ging es dann weiter in Richtung Salvador de Ujuny, mit Sergio, Maria und Alejandro. Endlich mal nicht allein, sondern mit super Begleitern.
Die Strecke war wieder mal erste Sahne, ueberall alles gruen, Berge und fast nur bergab, obwohl wir uns auf der gleichen Hoehe befanden.
Richtiger herlicher Regenwald, mit allem was da so hingehoert, ausser die wilden Tiere fehlten. (und mittendurch eine Strasse ohne Autos)
War wunderschoen, so dass wir oft stoppten, um bei aller Freude das ein oder andere Foto von uns zu machen.





 (eine schoene Fahrradwerkstatt, doch das ist nicht der letzte Besuch)
(Polizisten im Drillcamp, manche schummeln auch)

Aus El Carmen ging es dann zunaechst erstmal weiter zum Fahrradgeschaeft, dort bekam ich zunaechst einen grossen Schreck, weil ein vollstaendiger Riss meine Felge durchtrennt hatte, ich aber noch mehr als 1000 km damit gefahren bin, also neue Felge und viel Begeisterung und Motivation von den netten Mechanikern.

Wir fuhren dann relativ zuegig kleinere und laengere Anstiege hoch und machten dann in einem Ort auf 1400 m Pause, wie so oft gab es nicht viel zu tun also konnte man gut relaxen, essen, lesen,  duschen.

 (Netter Mann erklaert uns alles und lecker Essen gibts nebenbei - Humitas)


Haette ich gewusst, dass es die letzte Dusche fuer ne Woche wird, haette ich glaub ich laenger geduscht.
Am naechsten Tag ging es bei Regen los und bergauf, Ziel fuer den Tag war auf jedenfall ueber 2000 m anzukommen, unterwegs hielt ein Auto an und heraus sprang jemand den ich in Chile getroffen habe, also schon viel tausend km her.



(Ein Bus oder so aehnlich)

Immernoch freuen sich viele Leute auf der Strasse uns Radler mit all dem Gepaeck zu sehen.
Wir dampften also die Berge hinauf, immer ein leichter Anstieg und auf einmal war der Regen vorbei. Regen vorbei hiess, wir erreichen wieder eine wuestige Landschaft, die wohl schon ewig keinen Regen gesehen hat.

Wahnsinn, wie schnell hier die Vegetationen wechseln und wie man das selbst auf dem Radel mitbekommt, gestern noch im Regenwald gewesen und heute schon wieder mitten in der Wueste und das auf ueber 2000m.
An einem der Anstiege gabelten wir auch 2 Kiwis auf, die dann mit uns bis Purmamarca radelten, dort wurde dann gezeltet und wir traffen auf einen weiterten radler aus Deutschland, alle mit nahezu dem selben Weg.

Auf dem touristischen Marktplatz, wo so einiges sehnswertes zu kaufen war, waren wir Radelgruppe erstmal fuer 20-30 Minuten das Highlight schlechthin, ueberall waren Menschen um uns, viele haben uns auf den Anstiegen  getroffen bzw. gesehen und machten nun Fotos von uns, mit uns, begruessten und kuessten uns.






Da Sergio und Maria noch auf ein Akkuladegeraet warten mussten, beschloss ich mit den Neuselaendern Steve und Bryce sowie mit Gerrit weiter zu fahren, von da an ging es zu viert Richtung Bolivien, immer bergauf in Richtung Grenze die immerhin bei 3460 m liegt, zwischendurch passierten wir sogar 3780m. Wir waren nun also in den Hoehen, wo die Luft merkbar duenner wird, gerade bei den Anstiegen merkte man das. (oder auch in der Nacht, meine Matte hatte ein Leck, aslo war pusten angesagt, denn ohne Isolation war es sehr sehr sehr kalt) Das Loch hab ich aber nun beseitigt :)
Doch alles ohne Probleme bisher in der Hoehe.






 (da hab ich mir das Loch eingefangen)



Unterwegs war wieder nur wenig Zivilisation, immer mal ein Ort, an dem man sich fuer Nacht und Tag mit Lebensmitteln eindeckte, sonst also nicht viel ausser die schoene Natur.
An der Grenze aber noch in Argentinien genossen dann meine Mitstreiter noch mal fuer die letzten Pesos argentinische Steacks.


BOLIVIEN



 (so werden Haeuser gebaut)

Die Grenzueberquerung war super locker, schon fast auf bolivianischen Boden stellten wir fest, wir brauchen noch den Ausreisestempel. Unsere Fahrraeder wollte kein Mensch sehen noch kontrollieren, am bolivianischen Posten bergruesste uns der Spruch "viva la revolution" mit Che und Fidel, sowie ein nett laechender Evo Morales (President von Bolivien) auf einem grossen Bild, selbst die Grenzer waren mehr mit Trickfilm schauen und Musik hoeren beschaeftigt, also alles super locker. (Wenn das Evo wuesste)

Das Ziel war dann fuer die naechsten Tage Tupiza, von wo wir mit dem Jeep eine Rundtour machen wollen.

(Che ist ueberall)



(Nicht unbedingt schoen aber es gehoert zur Kultur, tote Lamafoeten und andere Tiere - gab an diesem Stand aber auch tolle Sachen zu essen - dann guten Appetit)

Zu Bolivien vielleicht noch ein paar kurze Worte. Soweit ist es wahnsinnig spannend, ganz anders als bisher alle anderen Laender, irgendwie sehr entspannt, das ganze Leben spielt sich auf der Strasse ab, Essen gibt es dort ueberall, alles essbare wird fritiert und sieht daher ziehmlich gleich aus. Ueberall sieht man die typischen traditionelen Gewaender der Frauen, sehr bunt und der Hut mit den langen herunterhaengenden Zoepfen ist Pflicht.
Auch die Strassen haben sich wesentlich geaendert, Baustellen werden nicht mehr wie bisher angekuendigt und auf einmal ist man mittendrin und muss sich gegen Laster und andere grosse Fahrzeuge behaupten.

Die Tour die ich mit den anderen mache, ist wohl ne einzigartige Sache, es geht vorbei an Lagunen, Vulkanen, Geysieren und dem groessten Salzsee der Welt (alles ueber 3600m) Man kann das ganze auch mit dem Fahrrad fahren, aber 500 km Schotter, Verpflegung fuer 10 Tage mitnehmen, naechtliche Temperaturen von unter -20 haben mich und meine Mitstreiter dann doch abgeschreckt. Auch wenn es als Gruppe wesentlich einfacher ist.
Ich gehe aber mal davon aus, dass man den einen oder anderen Radler treffen wird und in uns wird da bestimmt ein bissl Neid aufkommen, aber nur ein bissl. Da wir nun die typische Touriroute machen im Jeep 4 Tage durch wahnsinnige Landschaft und eigener Koechin an Bord - die machte heut schon Scherze ueber vegetarisches Essen - es soll woll Lama und so geben.