Freitag, 22. Juli 2011

Von Quito ueber den Aequator bis zur Grenze von Kolumbien

In Quito erwartete mich dann wieder mal eine kleine Zwangspause, irgendwie vertraegt mein verwoehnter europaischer Magen wohl die Milch nicht recht, so fesselte mich Fieber und Unwohlsein ans Bett. Zu allem Aerger klaute man mir im Hostel auch noch meinen Fahrradcomputer. Das war kein schoener Start in Quito und auch sonst fand ich diese Stadt eher bescheiden. Dennoch machte ich mich dann auf die Socken, um ein paar schoene Ecken zu entdecken.
An Sonntagen werden in sueamerikanischen Staedten oft Strassen fuer Radfahrer gesperrt, so koennen diese ganz gemuetlich durch die Strassen rollen, ohne dicken Verkehr. Die Autos (vor allem Laster und Busse) in Ecuador haben ihren Auspuff recht unguenstig auf der Aussenseite, sodass ich oft abends nach den Touren schoen verdreckt ausschaute. Gerade an den Bergen spuehrt man dann diese haesslichen Rauchwolken sehr lange. 
Auf dieser Basilika zu stehen und auf die Stadt zu schauen, war fuer mich definitiv einer der schoensten Plaetze in Quito.
Der Weg nach Quito rein aber auch raus war wieder weniger schoen, obwohl raus etwas schoener als rein war. Die Strassen waren sehr gross und stark befahren und man hatte oft das Gefuehl, dass es nur diese eine Strasse gibt. Man muss dazu sagen, dass Quito durch die Berge und Vulkane sehr eingeschraenkt ist, in seinem Wachstum. Lediglich in der Laenge dehnt es sich aus. So bin ich ca 30km rein und auch wieder raus gefahren (aber nicht wieder in gleicher Richtung)
Unterwegs traf ich Shinji aus Japan
Ich fuhr dann an vielen Avocadoplantagen und Gaerten vorbei, hier gibts die Dinger wie Sand am Meer und vergammeln auf dem Boden. 2 Kilo Avocado kosten hier umgerechnet soviel wie eine in Dland.
Auch bin ich hinter Quito das erste mal in den Genuss gekommen, mich an einem Laster festzuhalten und den Berg hochziehen zu lassen. Wenn ich es sonst versucht habe, fand ich meist nichts richtiges zum andocken oder die Laster fuhren einfach viel zu schnell und einen grossen Bogen um mich.
Ein Highlight auf dem Weg war die Aequatorueberquerung, diese war gluecklicherweise sehr gut kenntlich gemacht und man konnte so zwischen Nord- und Suedhalbkugel hin und her springen.  Als ich mich dann positioniert hatte, um Fotos zu machen, nahmen ein Mann und sein Enkel dort platz, wo ich mich aufstellen wollte und so richtig von dieser Stelle wollten sie auch nicht weichen. Erst als ich den Mann fragte, ob er vielleicht von mir ein Foto machen koennte ohne seinen Enkel, war ich mal alleine drauf.
 (fast allein - schaut mal links)

Naechstes Ziel war dann Otavalo, dort sollte es einen schoenen Markt geben, mit vielen Souvenirs bzw. andentypischen Sachen. Mich begeisterte vor allem diese Groesse des Marktes, welcher jeden Tag wieder fuer die Touristen hergerichtet wird. Ein paar Sachen kaufte ich also auch und man erwartete geradezu von mir, dass ich mit den einheimischen Otavalos ( = indigener Stamm) um den Preis handele.
(Die Saecke sind mannsgross, bestimmt auch schwer)
(man kann sich zumindest einen Vulkan vorstellen)
An der Grenze zu Kolumbien war sehr viel los und auch erstmalig glichen die Grenzanlagen einer wirklichen Grenze mit grossen Kontrollgebaeuden. Allerdings waren die Grenzbeamten alles andere als gut an den Computern ausgebildet. So dauerte es ca ne Minute bis nur mein Name eingegeben war. Als ich das dann anderen erzaehlte, sagten sie nur, dass ihnen das auch aufgefallen ist.