Montag, 29. August 2011

Barranquilla - Puerto Colombia

Tut mir leid, dass der Text erst so spaet kommt aber ich hab es die letzte Woche einfach nicht geschafft und wie gesagt, die Leute gehen hier echt langsamer und wenn man nicht ganz so auffallen moechte macht man einfach mit. Aber mittlerweile kann auch ich nicht so schnell. Heisst auch, dass ich mich gut eingelebt habe und nun etwas mehr auf koerperliche Bewegungen und geistige Anstrengungen verzichte. Doch wo wohne ich eigentlich ?
Ich wohne nicht ganz in Barranquilla aber auch nicht direkt in diesem kleinen Oertchen Puerto Colombia, nahe dieser Grossstadt. Es ist wie vorher schon berichtet sehr schoen hier und man koennte es vielleicht mit einer sehr kleinen Siedlung ohne irgendwas vergleichen. Natuerlich sehr heiss und ein paar laue Winde am Meer. Ein paar grosse und schoene Haeuser, die meisten wohl mit Meerblick stehen hier auf den Huegeln herum, kleine Wege fuehren zu groesseren Strassen von dennen man mit dem Bus in die Stadt und zurueck fahren kann. Ansonst ist hier relativ tote Hose aber genau diese Vorteile machen es zu einem sehr schoenen Aufenthalt. Unterstuetzt wird dies durch eine sehr nette Familie, die mich aufgenommen hat. Ebenso wohnen drumherum noch weitere Lehrer der Deutschen Schule, die allesamt ne gute Truppe ergeben. Die Busse sind uebrigens sehr huebsch, vielleciht nicht unbedingt aeusserlich aber innen sind sie mit huebschen Gardinen, bunten Stoffen und Diskolichtern geschmueckt. Nebenbei kommt recht laute hier typische Musik wie Salsa und Bailanato (keine Ahnung wie man letzteres schreibt - Costenos sprechen manchaml undeutlich und Musik hoert man ja und liest sie kaum) Diese wird dann auch mal ordentlich aufgedreht, so dass der ein oder andere schon im Bus tanzt.

Wie man sieht ist das Zentrum nicht der Megaknaller, doch so schlecht wie alle Barrabquilla beschreiben ist es absolut nicht. Die Stadt hat sehr viele schoene und urspruengliche Reize und wenn man kolumbianisches Leben in einer Grossstadt erleben moechte, dann ist man hier richtig, also nichts besonderes aber mit diesem typischen urischem Charme gefaellt es mir hier. Das Barranquilla keine bis nur eine sehr kleine Geschichte in der Stadt vorweisen kann stimmt wohl, doch irgendwas beruehmtes muss es ja auch in Barranquilla geben. 
Ganz besonders wichtig ist fuer Barranquilla der Karneval und der Salsa. So gibt es ueberall Salsabars wo kraeftig getanzt wird.
Selbst ich hab schon meine ersten guten Erfahrungen machen duerfen und mich nicht ganz wie der deutsche Baum bewegt, auch wenn man zwischen den Kolumbianern immernoch ein Stueck auffaellt. Doch von der Tanzflaeche hat mich noch keiner gepruegelt.
Die Fussball WM hier ist nun auch vorbei, ich war noch mal zu nem Spiel zwischen Brasilien und Saudiarabien. (Brasilien ist U20 Weltmeister geworden und mein Lieblingsspieler DUDU wurde vor ein paar Tagen in die Ukraine verkauft) 
Vielleicht ist es auch die Musik die hier etwas ganz besonderes ist. Shakira kommt immerhin aus Barranquilla und der gerade im Juli verstorbene Joe Arroyo ( wohl der bekannteste Salsainterpret) hat hier jahrelang bis zu seinem Tod gewohnt. Als man hier in Barranquilla hoerte, dass er gestorben ist ging fuer viele eine Welt unter. Doch seine Lieder werden in den Clubs und Bars wohl noch mehr gefeiert.


Wohl das bekannteste Lied http://www.youtube.com/watch?v=eKlKGGvO98s


Ansonst ist die Stimmung hier im Norden an der Karibik sehr relaxt, Arbeiter arbeiten langsam und schnell ist nicht nur den Menschen ein Fremdwort sondern auch Hunden.
Menschen laufen so langsam und vertrauemt, dass man denkt dass ein Kind gerade aus der Schule nach hause schlenkert und nebenbei auf dem Heimweg so vielerlei interessante Sachen entdeckt.
So geht das den Menschen hier, man geht nicht den schnellsten, oder den Weg der besonders komfortabel ist, sondern viele Leute gehen einfach nur dort entlang, wo es am interessantesten erscheint. Manchmal ist das unter und zwischen irgendwelchen Baeumen, wo die Hand auch mal an nem Baum haengen bleibt. (zumindest konnte ich das gerade aus meiner Haengematte beobachten)

Ich bin hier jetzt schon ein paar Wochen und mache an der Deutschen Schule ein Praktikum, daher kann ich auch gar nicht soviel berichten und Ausfluege von hier habe ich auch nur selten gemacht. Tagsueber bin ich ab 5.30 Uhr auf den Beinen und der Schultag ist von 7.00 - 14.45 Uhr recht lang. Im naechsten Beitrag werde ich inclusive der Bilder von der Schule, mehr ueber die Arbeit dort berichten. Meine Freude ist allerdings nach wie vor riesig, viele Dinge, die einen den Tag versuessen, geschehen. 
Eines der Vorteile von Kolumbien sind nach wie vor diese tollen exotischen Speisen, Getraenke (wie hier eine Kokosnuss) aber auch jeden Tag einen anderen selbstgemachten Saft zu trinken ist ganz schoene. 
Unser Gaertner Jesus bei der Kokosnussernte 
Unser Haus mit Pool
Meine Mitbewohner und Mitpraktikanten
Wenn man 300m die Strasse (Drogenbaronstrasse) herunter laeuft kommt man zum Strand und auch zum ehemals spanischen Castillo Salgar