Donnerstag, 4. August 2011

Von Bogota nach Medellin

Nachdem ich den Weg aus Bogota heraus gefunden hatte, stand ich auf einmal am Flughafen. Also musste ich den Weg wieder zurueck und fand dann nach wohl 50 km in der Stadt den wirklichen Ausweg. Es ging dann ganz allmaehlich heraus ins Land, ein paar kleine Anstiege und irgendwo erreichte ich dann das Ende diese Hochplateaus, ab da ging es abwaerts. Bogota lag immerhin auf 2600 m und war daher vom Klima sehr angenehm. Alle drumherum liegenden Gegenden sind wesentlich flacher und daher auch deutlich waermer.   Auf der Abfahrt kam mir die warme Luft entgegen, etwas vermischt mit wunderschoen warmen Regen, der ganz angenehm war. Ich bemerkte erstmalig, dass die Strassen teilweise mit grossen Schlagloechern bestueckt waren. Auf einer Schotterflaeche fuehrte das zum ersten wirklichen Kontakt mit der Strasse (waehrend meiner ganzen Reise also nur ein Sturz) Dabei konnte ich noch dem ersten Schlagloch souveraen ausweichen, dem zweiten und dritten dann jedoch nicht mehr.
Dafuer, dass ich ca. 5m auf dem Boden langrutschte und vergeblich versuchte mit den Haenden zu bremsen bin ich recht unbeschadet davongekommen.
Im naechsten Ort stoppte ich dann fuer diesen Tag. Ab sofort waren die Unterkuenfte mit Ventilatoren versehen, denn im Flachland waren es gute 30-35 Grad.
Mein erster Blick auf mein letztendliches Ziel Barranquilla 1128km. Jedoch will ich davon nur noch 800 mit dem Rad zuruecklegen, den Rest fahr ich mit dem Bus.
Der weitere Weg die naechsten Tage war dann auf Grund Hitze und leichter Blessuren recht anstrengend, auch waren immer wieder Berge eingebaut. Doch radeln war einfacher als laufen, so war ich zumindest recht froh nur mit dem Fahrrad zu fahren. 
Die Berglandschaft in Kolumbien ist wesentlich anders als bisherige Berglandschaften. Es ist sehr gruen, immer wieder diese typischen Haciendas aber immernoch saftige Steigungen.
So verbrauchte ich viel Wasser am Tag.

Vielleicht noch ein paar kurze Worte zur Sicherheit. Kolumbien gilt im allgemeinen mittlerweile als recht sicheres Reiseland, ich habe zwar von vielen Leuten anderes gehoert aber von Einheimischen hoert man eigentlich nur die Woerter: "es ist sicher". Wenn man nicht gerade in die Dschungelgebiete eindringt, kann wohl auch nicht viel passieren.
Ich informierte mich dennoch jeden Tag auf ein neues, ob die Strassen sicher sind. Ebenso hatte ich durch die enorme Praesenz des Militaers immer ein gutes Gefuehl. Wenn ich die Armeemaenner passierte, machte ich die Daumen-nach-oben-Gestik gruesste sie und bedankte mich fuer ihre gute Arbeit. Denn die Jungs stehen dort den ganzen Tag, irgendwo in der Provinz herum, machen einen guten Job und sind einfach nur praesent. Als Dankeschoen erhielt ich die Daumen-nach-oben-Gestik zurueck und fuhr beruhigt weiter.

Unterwegs traf ich dann immermal wieder auf malerische Staedtchen wie Honda.
Immer wieder traf ich auch den Rio Magdalena, welcher der groesste Fluss in Kolumbien ist

Diese kleinen Tiere flitzen ueberall rum, vor allem an den Zimmerdecken.

In Medellin nahm ich mir vor allem die Zeit um etwas zu entspannen, so gab es jeden Tag reichlich Eis. Diese Stadt ist vor allem in den 80er und 90er Jahren bekannt gewesen fuer den wohl einst groessten Drogenring der Welt mit Pablo Escobar an der Spitze, heute steht sie eher fuer die Moderne und die schoensten Frauen Kolumbiens (viele sind aber sichtlich aufgebessert).  
(Auf einem Platz standen Unmengen von Botero Figuren herum)
In Kolumbien findet gerade die U20 Weltmeisterschft im Fussball statt, so schaute ich mir in Medellin auch zwei dieser Spiele an.

Ebenso gehoert Pablo Escobar irgendwie zur Stadt und Geschichte dazu, also parkte ich mein Fahrrad recht pietaetslos neben seinem Grab, wo immer mal Leute hinkommen und Blumen niederlegen.