Sonntag, 5. Juni 2011

Nuestra Señora La Paz (unsere liebe Frau des Friedens)

Blick vom Balkon der Casa
Ich suchte die Casa de Ciclista auf, welcher zu meiner Ueberraschung mitten in der Stadt, im touristischen Zentrum lag.
Dort begruesste mich ein alter Weggefaehrte, Ale aus Argentinien.
Vorweggreifend war es wohl eine unbeschreiblich schoene Zeit dort, deswege habe ich auch nahezu eine ganze Woche dort verbracht, vielen Dank Christian unjd vielen Dank an alle die dies ermoeglichten.
Doch vielleicht ein paar Worte dazu.
Christian spricht super deutsch, lebte ne lange Zeit in Deutschland und ist Bolivianer. Er betreibt in La Paz ein Cafe und Restaurant, was vor allem fuer die vielen Radfahrer des Camino de la muerte gedacht ist. In den umliegenden Strassen befinden sich geschaetzte 30 Agenturen, mit denen man diesen Weg bestreiten kann, also sehr viele.
Nebenbei koennen dort Radfahrer in einem anderen Haus unterkommen und dort fuer sehr wenig Geld schlafen. Ich blieb direkt im Restaurant, weil auch Ale dort war, um zu helfen und arbeiten. Es war wunderschoen mitten im Zentrum mit wahnsinnig schoenem Blick auf die Stadt zu wohnen, immer Kaffe, Tee und Internet frei und nebenbei haben wir mit angepackt, Touristen mit Essen und Trinken zu versorgen.
Immer wieder war mal mehr oder weniger zu tun, jedenfalls waren es allesamt interessante Gaeste.
Morgens kamen die Gaeste, um vor ihren Trip noch mal richtig zu Fruehstuecken, so ging es fuer uns auch mal 6.30 Uhr aus den Federn, um fuer viele Personen Fruestueck zu bereiten.
Immer wieder fand auch der ein oder andere Radreisende den Weg zu uns, so lernte man wieder viele nette Leute aus der ganzen Welt kennen.
A



(es ist nicht ungewoehnlich, dass einem viele Menschen mit riesigen Torten in der hand begegnen)


(Ueberall Schuhputzer)




Wir blieben also relativ viel Zeit hier in der Casa und genossen die relaxte Urlaubstimmung, verstanden uns alle praechtig  und machten viel gemeinsam.
Auch Daniel der schon ueber 3 1/2 jahre mit dem Rad in der Welt unterwegs war, weilte von nun an bei uns.
(Er heisst mit Nachnamen Perou, so beendet er dort seine Reise) http://mondancyclo.canalblog.com/
Immer wieder kam mal Christians Mutter vorbei und kochte mit uns.
Das Kochen machte viel Spass, vor allem der Mix aus spanischer Musik und Hamburger Schule befluegelte beim kochen.
Manchmal hatten wir echt viel zu tun aber durch den kulturellen Austausch und den Fakt, das Leben auch von dieser Seite zu sehen und ein paar andere Erfahrungen zu sammeln, machte Spass.
(Wo man auf die Strasse schaut, sieht man Microbusse)


Das Leben findet voellig auf der Strasse statt, alles passiert dort.
Daher kann man dort viel zu essen finden, alles moegliche, immer wieder auch Staende, kaum groesser als 2x2m, aber dort sitzen 10 Leute und essen feines Essen. Sehr interessant auch dort zu sitzen undmit den einheimischen zu plaudern.
Ebenfalls gibt es unzaehlige Staende wo man nahezu ueberall das gleiche bekommt oder dann ganz spezielle Sachen wie Klopapier, Schluessel, Taschtuecher, Lutscher... Aus Respekt vor den Leuten, habe ich nur wenige Fotos gemacht, viele bewegen sich am Rand der Armut und haben es daher wahrscheinlich nicht gern, staendig von Touristen fotografiert zu werden.















Die Leute in Bolivien sind sehr freundlich, mit vielen suchten wir das Gespraech, viel sprachen uns an und ein grosser Austausch fand statt, den einen Tag sind wir mal auf eine der umliegenden Huegel gegangen (knapp 4000m), um von dort die Stadt zu besichtigen. Dort traffen wir einen Waechter einer Radiostation, der wirklich schon mit dem beruehmten Che zusammen gekaempft hatte, er zeigte uns sein geschriebenes Buch ueber die Zeit, sehr interessant und kaum fassbar.