Dienstag, 14. Juni 2011

Von La Paz zum Titicaca und mal schnell drumherum

Um den Verkehr der sich bis El Alto von La Paz schlaengelt zu entkommen, haben wir bis zum hoechsten Flughafen der Welt - 4100m (in Bolivien - wie sollte es auch anders sein) den Bus genommen. (mit wir meine ich Ale und Daniel).

Dann ging es relativ flach weiter, irgendwann erreichten wir dann den Titicaca und suchten uns vor Ort ein Hostel oder ne guenstige Bleibe mit direktem Blick auf den See und das gerade mal fuer 1,50.
Man kann also ueber die Preise nicht meckern und auch die Unterkuenfte sind fuer diesen Preis ganz ok.
 (La Paz ist von riesiegen 6000er umgeben)
 (an so nem Sonntag wid auch mal ordentlich Waesche gewaschen, aber gleich daneben auch das Auto - Motorad und Kinder)
 (der erste Blick auf en Titicacasee)
(der genaue Name ist mir leider entfallen, jedoch ist es ne Kartoffelverwandte und sehr typisch fuer die Region um den Titicaca, auch sehr typisch sind Forellen, die hab ich aber mal lieber nicht angeruehrt)
 (Leider wird es schnell dunkel, so zwischen 5 und 6, da muss man sich mit dem Rad recht beeilen, jedoch sind die Sonnenuntergaenge recht schick anzusehen und auch der Nachthimmel ist Sternklar, alles jedoch umgedreht im Vergleich zur Nordhalbkugel)

 (viele Haeuer dienen als Werbetraeger und sind sehr bunt)
Unterwegs traffen wir einige nette Leute und verweilten dann so an dem ein oder anderen Platz.
Allessamt sehr schoene Eindruecke. Der Weg nach Copacabana war z.B. der Hammer, so schoene Landschaften mit dem blau schimmernden See, riesengrosss und und und.
Unterwegs bekammen wir in einem Dorf frei Essen und Trinken. Und wie so oft waren wir die Attraktion an diesem Platz. Viele Menschen begruessen uns mit grosser Freude,erzaehlen uns ihre Lebensgeschichten.
Wie z.B. dieser Mann, er ist einer der typischen Bootbauer vom Titikaka und auch mit diesem Booten hat er schon grosse Reisen ueberall in die Welt unternommen, ganz stolz zeigte er mir z.B. einen kurzen Brief von Richard von Weizaecker, der ihn hier besucht hat.


Auch stand an diesem einen Tag ein weiteres Transportmittel fuer mein Fahrrad an, mit ner Faehre uber den Titicaca.

Auf der Faehre erkundigten wir uns dann mal wie der weitere Verlauf der Strecke fuer den Tag aussieht, und wir erhielten die Nachrricht: "ach alles ganz schoen, nur den Anstieg hoch und dann gehts schoen flach weiter bis Copacabana".
Ja der erste Anstieg war wirklich schoen, ich nahm meinen Begleitern 10 und 20 min auf 10 km ab und hatte somit genug Zeit,oben die Aussicht zu geniessen.
Doch dann kam der Hammer, zumindest war es alles andere als flach, so ging es noch weitere 15 km bergauf, womit nicht zu rechnen war. Allerdings ist das auch kein weiteres Problem gewesen, ist eben nur bloed wenn man sich im Kopf schon auf Abfahrt und Flachland eingestellt hat.


Kurz vor dem dunkel werden, ging es dann auch endlich die letzten 10 km im Sausewind bergab.Wir erreichten also das richtige Copacabana, nachdem auch das in Brasilien benannt wurde.

Irgendwas war an diesem Tag besonders, ueberall ausgelassene Feten. (ein Mann sagte uns "Tag der Lehrer") Die Stadt Copacabana ist eigentlich ein schoenes Oertchen zum Verweilen, da wir aber in 2 Tagen Puno erreichen wollten, fuhren wir am naechsten Tag weiter.
In Copacabana trifft man auf viele Aussteiger und ein sehr lockeres Leben, was regelrecht gepflegt wird.
Uns komplettierte dann in Copacabana noch Steve aus dem Kiwiland, das war aber abgesprochen und kaum dort angekommen trafen wir uns auch.


PERU

Trotz der eigentlichen Grenzschliessung in Richtung Peru, durften wir nach kurzen Diskussionen die Grenze passieren. Normale Touristen durften nicht einreisen, warum wird weiter unten erklaert.


Wir sind nun in Peru und obwohl Daniel Traenen angekuendigt hatte, blieben diese aus, er war immerhin 3 Jahre und 7 Monate unterwegs und will seine Reise in seinem Land (mit Nachname heisst er Perou = franzoesische Bezeichnung fuer Peru) beenden, es ist also fuer ihn das letzte Land vorerst fuer seine Reise (aber unterwegs hatte er schon wieder andere Plaene fuer andere Reisen geschmiedet)

Recht gemaechlich aber dennoch mit Gegenwind ging es dann weiter, immer ueber ein paar Huegel aber als Gruppe motiviert man sich dann auch mal gegenseitig, Ale nahm dann leider den Bus und wir sahen ihn erst spaeter in Cusco ganz zufaellig wieder.

Wir passierten also verschiedenste peruanische Doerfer, kleine Staedte und zunaechst war im Bezug auf Bolivien kein Unterschied zu sehen, selbst die traditionellen Gewaender sind gleich.
Einzig auffaellig war, das die Autos nun schicker waren, aber dafuer einen regelrecht von der Strasse hupen.
Man sollte das bestimmt nicht als schlimm auffassen, nur ist es eben echt gewoehnungsbeduerftig und man weiss nicht was sie damit bezwecken wollen.
Wir gruessen einfach ganz freundlich.

 (ach ja ganz neu, ueberall die kleinen Mototaxis, gut zum festhalten bergauf, aber meist nur im Ort anzutreffen)



Nach dem es dann Daniel auf der Strecke nach Puno auch etwas schlecht erging (wahrscheinlich die vielen Forellen) sind wir nur noch zu zweit unterwegs gewesen.

In Puno verstanden wir dann warum die Grenze geschlossen wurde, ueberall massiv Polizei und Militaer, wir unterhielten uns auch mit den netten Leuten und sie meinten es sei nun wieder ruhig. Kurz vielleicht dazu, es waren gerade Wahlen, was man auch an jeder Hauswand oder wo nur moeglich sehen konnte.

In Puno selbst, waren wohl jegliche Fensterscheiben aller Kreditinstitute zerstoert aber soweit alles ruhig.
Wie immer wenn ich ein Land bereiste informierte ich mich auf der Seite des Auswaertigen Amtes und die meinten doch glatt, dass man auf keinenfall Puno besuchen soll und die Umgebung drumherum am besten meiden soll.
Naja, war aber wie gesagt alles friedlich und die Information hab ich erst in Puno gelesen.


 (etwas gewoehnungsbeduerftig aber dann recht lecker - ist der pure Zucker und schmeckt nach Kaugummi - die Peruaner stehen drauf)

 (es gibt viele Laeden wo es nur ein Produkt gibt, hier z.B. massiv viele Eier)


Wir fuhren von dort aus dann weiter nach Juliaca. Kurz hinter Puno traffen wir auf 2 1/2 weitere Radfahrer, zwei Damen, eine aus Canada und eine aus Frankreich mit Kind vorn drauf, das bei Lust und Laune mittrampelte. Mit denen fuhren wir dann in die naechste Stadt.





Von Juliaca nach Cusco wollten wir dann den Zug nehmen. Eigentlich wollten wir wirklich mit diesem nur in die Richtung von Cusco fahren aber uns wurde erzaehlt, dass dieser fuer die naechsten 10 Tage nicht faehrt. Also nahmen wir einen Bus und waren recht froh bis Cusco den Bus genommen zu haben, denn der Weg fuehrte nur ueber Altiplano, ewig lang mit kaum Abwechslungen dazwischen und das schoene Gruen war nun auch nicht mehr sichtbar - ist Winter)

Wir mussten uns so beeilen, weil ich mit Steve noch zusammen nach Cusco, Machu Picchu und ein bissl durch Peru radeln wollte, er am 21. Juni schon wieder in Chiles Hauptstadt sein muss.