Sonntag, 21. Oktober 2012

An der Ostkueste von Patagonien entlang nach Feuerland

Diese sagenumwobene Patagonien, da ist es.

Wieder bin ich dort. Nur diesmal richtig. Es liegt vor mir, ich fahre auf den Strassen durch doch so richtig begeistern kann es mich nicht. Vielleicht liegt es daran, dass ich bisher soviel Bus gefahren bin. Ist schon wahnsinn, dass dieses Land so riesig ist und sich unterhalb von Buenos Aires sich entlang der Kueste eigentlich nicht viel veraendert. Das ist zumindest nichts, was in mir grosse Begeisterung ausloest. Kurz beschrieben ist es ein ganz schoen trostloser Landstrich, alles ist aehnlich an dieser Steppe. Ein Landstrich indem alles gleich erscheint. Das ist wesentlich anders als alles was ich bisher erlebt hab.

Etwas komisch das ganze, aber ich weiss auch, dass durch diese groesse auch eine riesige Vielfalt vorherrscht auf die ich weiterhin maechtig gespannt bin.
                                     
Wie man auf den Bildern sieht, alles recht flach, kaum ein Baum nur Gestruepp und Landstriche in denen kaum eine Vegatation zu vermuten ist ausser dieses Unkraut.

Alles ist abseits der Strasse umzaeunt, alles 20 km wird dieser Zaun durch nen Eingang unterbrochen und so zog sich dieses Land ca 2500km nach Sueden.

Super toll ist, dass diese einsame Steppe oder Pampa soweit von jeglicher Zivilisation entfernt ist, dass man sternenklare Himmel erleben kann wie man ihn in Europa oder sonst wo nie bewundern kann. Das ist ein Schauspiel und ist schon ein bissl ein Traum.
                                                                             Pinguin
Das Schauspiel dieser Pinguine die dann durch ein paar Seeloewen vertrieben wurden zog gleich viele Leute in ihren Bann.
                                                                           Seeloewe
Ich und ein deutsches Rentnerehepaar, was einmal durch ganz Amerika fahren will. Geplante Zeit ca. 3-4 Jahre. Der Mann waere gern mit mir mitgekommen.
Mein Versuch mich per selbstausloeser vor eigentlich schoener Kulisse zu fotografieren, doch die Kamera kippte um. Zum Glueck war es nicht das Fahrrad (ging ca. 15m abwaerts)

Klar hin und wieder gab es Staedte und ich hab sogar in der einen auf meiner Bustour nach Sueden Pause  gemacht, weil in einem Reisefueher beschrieben wurde, dass nichts auf der Strecke von Buenos Aires nach Feuerland lohnt, ausser der Stopp in Puerto Madryn und der naheliegenden Penisula Valdez. Nahegelegen ist nach genauerem recherchieren dann recht weitlaeufig gewesen, so dass ich mich nur unmittelbar in der Naehe von Puerto aufgehalten hab.

Die Halbinsel sollte von daher so reizvoll sein, weil Wale, Pinguine, Robben und Seeloewen so wie weitere  eher exotische Tiere fuer unsere Verhaeltnisse zu sehen sind.

Ich sah auch das ein oder andere Tier, obwohl ich es schon gar nicht mehr erwartet haette, denn an der Touristinfo nahm man mir jegliche Illusionen doch noch Tiere zu sehen.
Zumindest nicht aus naechster Naehe. Doch ich bekam ein paar seltene Geschoepfe in freier Wildbahn zu sehen und musste gleichfalls auch feststellen, dass dort alle Nahrungsketten in Ordnung sind. Die Freewilly-Wale kommen z.B. nur wenn viele Seeloewen da sind, diese wiederum kommen nur wenn dieser oder jener Fisch gerade leicht zu fangen ist....
Hab den Angler nicht so genau verstanden, welchen Fisch er meinte. Jedenfalls hat es sich fuer ihn gerade gelohnt, sein Eimer war voll Fisch.
                                                                          Ich Rebell

Der Hund ist ein groesserer Rebell, respekt. Hab noch solange gewartet, bis das Auto am Horizont verschwunden ist.

Ueberall sieht man Schilder, Aufkleber, Bemahlungen ...., dass die Falklandinseln zu Argentinien gehoeren
Und hier in Rio Gallegos ist das nicht weiter verwunderlich, da jegliche Militaeroperationen von hier aus los ging.
                                                            Vorerstziel Ushuaia: 572km
War die einzige Moeglichkeit mein Fahrrad dort zu fotografieren, der starkeWind von der Seite haette es sonst umgeworfen.
Ja Patagonien ist auch das Land des staendigen Windes, wenn man nach Sueden oder Norden will hat man ihn meist von der Seite. Dieser Seitenwind ist hart zu bewaeltigen, denn es reisst einen das Fahrrad ganz schoen um. Man muss es die ganze Zeit ausbalancieren.
So hatte ich an meinem ersten richtigen Radtag ganz schoen Wind vor allem von der Seite, etwas von vorn aber niemals von hinten. Hoechstgeschwindigkeit war ca. 10 km/h fuer 120km. Bedeutet, es war ein sehr langer Tag
Obwohl mein Fahrrad angelehnt war wurde es umgerissen und die Kamera samt selbstausloeser hat das dokumentiert, welch gelungenes Foto. Da nun wirklich nicht viel passierte an diesem Tag ausser dieser Wind, war das nen echtes Highlight.
                                                                         Flamingos
                                            Noch mehr Flamingos, die standen ueberall herum
                                                                             In Chile
                 Blick auf die Magelanstrasse, die ich uberqueren werde um nach Feuerland zu kommen
                                           Eine Lamasorte Guanacos, die gibt es hier ueberall
Nandus, die sich mit einem ein Wettrennen liefern, weil sie denken man will ihnen etwas tun. Leider musste ich sie davon ziehen lassen. Ich hab bei Gegenwind nur 10 km/h geschafft.


Im suedlichen Patagonien gibt es ne menge Schafe, ein Grund warum die Natur stellenweise so kahl ist. Ne lange Zeit standen hier Millionen von Schafen.
Am Ende des Tages hab ich geschlafen wie ein Stein.
Und es war auch nicht leicht ein Fleck Land zu finden, wo man sich etwas verstecken kann neben der Strasse. Von Baeumen war weit und breit nix zu sehen.
Die Strasse hat dann am naechsten Tag nen kleine Knick gemacht und schon hatte ich etwas Rueckenwind fuer ca. 15km. Davor und dannach jeweils wieder Gegenwind. Jedoch konnte ich auf dem Stueck austesten, wie schnell diese Nandus rennen koennen. Bei ca. 35 km/h konnten die nicht mehr mithalten und ich zog davon. Ein lustiges Spiel.
                              Magelanstrasse, fast ist es geschafft und ich bin auf FEUERLAND