Dienstag, 19. April 2011

Cunco - Temuco

Das Ziel des naechsten Tages war dann Cunco, was nur 65 km entfernt liegen sollte, zwar ein bissl Schotter aber sonst den Berichten nach eine prima Strecke. Also liess ich mir in Villarrica fuer den ein oder anderen Einkauf an diesem sonnigen Samstag viel Zeit.
(die bisher tollste Unterkunft)
 Ich startete dann best gelaunt und die ersten Kilometer rollten sich super. Dann kam der etwas unwegsame Schotter, doch das war nicht weiter schlimm. Die Reisegeschwindigkeit muss ja nicht immer 20 km/h und mehr betragen. Doch Wolken zogen auf, es fing an zu regnen, der Schotter wurde noch schlechter. Dann ging es sehr steil bergauf, hinzu kam, dass der Schotter noch schlechter wurde und ich fing an mein Fahrrad zu schieben. Zeitweise schaute ich auf den Tacho und stelte fest, dass ich nur sehr langsam den Berg hinauf schiebe, obwohl ich mich sehr anstrengte. So richtig ging es also nicht vorwaerts. Zu guter letzt wurde das noch davon uebertrumpft, dass ein Bauarbeiter den Schotter auf dem Berg verteilte, dass er zunaechst noch lockerer war und selbst das schieben, weil man staendig wegrutschte nicht mehr schoen war. Ich glaub ich brauchte fuer die 5 km fast 2 h. Oben angekommen, bei leichtem Schneeregen sowie Schnee wechselte ich erst mal meine Sachen und fuhr dann wieder bergab.

 (so ein bleoedes Fahrzeug, der Fahrer konnte ja nicht ahnen was er damit fuer mich anrichtet)
Die Abfahrt war sehr rassant ueber Matsch und Schotter, so sah ich dann auch aus.
Cunco erreichte ich dann erst 19 Uhr, 20 Uhr ist es dunkel und keine Unterkunft war wirklich offen, also radelte ich weiter bis zu einer Kneipe in Richtung Temuco, welche auch ein Bett hatte. Letztendlich waren es mal wieder viel mehr Kilometer als vorher geplant.

Vor der Etappe, plante ich noch die naesten Tage durch den ein oder anderen Nationalpark zu fahren und die ein oder andere Landschaft zu besichtigen jedoch entschloss ich mich schweren Herzens gegen die chilenische Vielfalt. :(  Meinen langen Sachen, von denen ich doch weniger mitgenommen hatte, gingen mir schon langsam aus. Ein paar Chilenen fragten mich auch ob es nicht etwas zu kalt sei. Eigentlich nicht. Aber bei staendigem Regen war es auch nicht sonderlich warm und wegen der vielen Wolken konnte man auch hoehere Hoehenlagen nur schwerlich bewundern.

Also setzte ich mir ein neues Ziel. Ich fuhr bis Temuco, um von dort aus mit dem Bus nach Valparaiso ins "Tal des Paradieses" zu fahren. Sommerlich warm sollte es dort sein.
Nach ziehmlich kurzer Zeit erreichte ich Temuco, befreite mein Fahrrad von all dem Schlamm und schaute mir die Stadt ein bissl an. Letztendlich landete ich wieder mal auf dem Palza de Armas und schaute herum bei einer Tuete Popcorn. Wieder kamen viel neugierige Chilenen auf mich zu. Einige wollte sich unbedingt mit mir fotografieren lassen.
(da kann ein Dorf auch nur aus 10 Haeusern bestehen, aber die Schule ist immer riesig)